Laufen, Sport

Harte Zeiten

Es ist wenig los bei mir in läuferischer Hinsicht gerade. Der Grund? Alles ist bereits anders und alles wird sich auch weiterhin verändern. Es gibt Dinge, die stehen über allem gerade, und die lassen mir wenig Raum für mich selbst und ja, auch für das Laufen. Im September werde ich, werden WIR Berlin verlassen und in die Pfalz ziehen. Ein neuer Job wartet auf mich, ein neues zu Hause und eben alles, was bei einem solchen Neustart halt so dran hängt, und das ist ein Haufen Zeug. Und das bin eben nicht nur ich, sondern meine ganze, kleine Familie. Dieses ICH und alles, was man damit verbindet, es rückt in den Hintergrund, Verpflichtungen und insbesondere das Abarbeiten der vielen ToDo’s fordern alle Kraft, es bleibt ganz einfach wenig Raum fürs Laufen.

Ein läuferisches Ziel am Horizont fehlt mir sehr, einfach mal ein kleiner Wettkampf oder so, aber insbesondere der Marathon. Ich bin es gewohnt, zwei Mal im Jahr ambitioniert auf einen Marathon zu trainieren. Eine Routine, die mir Rhythmus verleiht, Struktur, die vom Sport ins Leben zurückschwingt auf gewisse Art und Weise. Das fehlt! Dieses Jahr fing eigentlich super an. Zuerst ein Halbmarathon in 1:21, später dann der Marathon in 3:07 im Spreewald, das war richtig cool. Ich wusste damals schon, dass es mein einziger sein würde dieses Jahr. Aber nun ja, so ist es halt, hätte richtig gut werden können dieses Jahr. Ich halte mich so gut es geht fit, gehe jede Wegstrecke Fuß oder nehme das Rad, wann immer es geht. Und wenn ich dann doch zum Laufen komme, versuche ich, merkliche, harte Reize zu setzen, meistens auf meiner Bahn im Kissingenstadion – meine Bahn, meine geliebte Bahn!

Dort gehe ich meistens auf 5 oder 10K auf Speed und bin wirklich überrascht, wie problemlos ich eine Sub-4-Pace laufen kann. Das wundert mich bei so wenig Laufkilometern eigentlich. Klar, die Ausdauer ist weg und die muss wieder hart drauf irgendwann. Aber die Grundschnelligkeit, die scheint irgendwo abgespeichert zu sein. Egal, das beruhigt mich jedenfalls immens. Und dann lege ich den Fokus ein bisschen mehr auf Krafttraining, wofür ich die Treppen im Stadion nutze und Übungen spätabends mache.

Irgendwo tut es aber auch mal gut, einfach weniger zu laufen, dafür etwas mehr zu lesen und sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, sich inspirieren zu lassen. Ich fiebere bereits dem UTMB entgegen, den ich mir ganz sicher zu Teilen live ansehen werde. Und dann, Ende des Jahres wird hoffentlich wieder alles besser, kommt das gezielte Training zurück in meinen Alltag, so wünsche ich mir das. Ziele habe ich schon – da wären zwei Marathons in der Pfalz, ein Ultra und eine Pfälzer Trail-Serie bestehend aus mehreren, kleinen Läufen. Schauen wir mal. In jedem Fall werde ich wieder ein Jahr älter sein, den Zahn der Zeit im Nacken spüren, sicherlich schwächer werden, eine der harte Lektionen im Leben, im läuferischen und im echten. Aber hey, FUCK IT! Spätestens im Dezember wird auf scharf geschaltet und es geht wieder los. Und bis dahin – na bis dahin gehe ich halt einfach mal ganz entspannt laufen nach Lust und Laune.

Sportliche und sonnige Grüße in die Laufwelt eines Noch-Berliners und Bald-Pfälzers.

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