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Zelten am Ellbogensee – inmitten der Natur der mecklenburgischen Seenplatte

Ich bin kein Ostseetyp, sondern vielmehr – was ich weiß, seit ich das erste Mal an einem See in der mecklenburgischen Seenplatte schwimmen war – ein See-Typ. Die Ostsee ist mir einfach zu kalt, die Orte oft zu durchkommerzialisiert, die Anreise ist weit und teuer ist es auch noch. Nein, zwischen Berlin und der Ostsee, dort liegt das wahre Paradies! Ein See reiht sich hier an den anderen, einer schöner als der andere, und zwischen den unzähligen Seen erstreckt sich eine Idylle von Wiesen, Wäldern und Flüssen. Auch als Pfälzer muss ich sagen, das hier ist aus meiner Sicht einer der schönsten Fleckchen Erde, den es in Deutschland gibt. Ganz vorne sicherlich die Berge der Alpen, dann er Pfälzer Wald, aber dann dieses Schmuckkästchen an Natur, wie man es hier vorfindet. Darüber hinaus ist es sagenhaft, dass dieser Ort so nah an Berlin und so gut erreichbar ist. Während wir bisher über Wochenenden in diverse Himmelsrichtungen nordwärts von Berlin ausgeschwärmt sind, wollten wir dieses Mal länger im Grünen bleiben, uns so richtig erholen. Und so haben wir nach Campingplätzen gesucht, weil wir endlich auch mal wieder zelten wollten, und wurden fündig mit dem Naturcampingplatz am Ellbogensee. Mit Sack und Pack ging es ohne Auto für uns dorthin, und was soll ich sagen: Das hat gut geklappt und wer wissen möchte, wie wir das gemacht haben… – darüber berichte ich hier im Detail! Dieser Text hier soll euch zeigen, dass es nicht immer die Ferne braucht, um einen wunderschönen Urlaub zu haben, bei dem besonders die Kids voll auf ihre Kosten kommen.

Zwei Fahrräder und ein Fahrradanhänger, so fuhren wir zum Ellbogensee. Gefehlt hat es uns an nichts.

Der Naturcampingplatz am Ellbogensee

Dieser Campingplatz ist wunderschön gelegen zwischen Ellbogensee, großen Lichtungen und einem Kiefernwald. Zwischen den Bäumen gibt es einen Platz für jeden. Ganz egal, wie viel Platz man braucht. Im Prinzip ist das hier so eine Art multikulturelle Berliner Enklave, die hier mit ihren Macs, Gitarren, Hafermilch und coolen VW-Bussen eine interessante Mischung bildet zusammen mit Dauercampern, die sich gefühlt seit Jahrzehnten in ihren akkurat umzäunten und mit Kunstrasen eingebetteten Campingwägen breit machen. Am Kopenhagen-Radweg gelegen, lässt sich auch so mancher Fernradler hier nieder zu einem ersten Rast.

Der Ellbogensee

Wenn man das Zelt aufgeschlagen und die Hängematte zwischen Bäumen eingehängt hat, dann hat man es nicht weit zur großen Wiese vor dem Ellbogensee. Dort findet man neben der Rezeption ein wirklich tolles Restaurant, wo man sich Brötchen für den nächsten Tag, ein Bierchen, eine Pommes, oder aber auch etwas zum Kochen oder ein Weinchen zum Abendessen kaufen kann. Auch hier hat man stets den Berliner im Blick. Verschiedene Sorten Tofu, Hafermilch in allen Variationen, Bio-Biersorten und Limonaden sind hier präsentiert neben den leckersten Kuchen, fast wie im Prenzl-Berg. Und dazu schallen elektronische Klänge cooler Musik dezent aus den Lautsprechern. Aber hey, das ist nur der Rahmen für das echte Highlight, nämlich der Ellbogensee, den man vom Restaurant oder der davor liegenden Wiese überblicken kann. Hinein geht es über eine tolle Badestelle, in der auch die Kleinsten ihren Spaß haben.

Restaurant

Der See selbst, was soll ich sagen, ist einfach der Hammer, so wie alle Seen hier. Sehr tief. Klares, kühles Wasser, umwachsen von Schilf und Wald, einfach grandios. Neben der Badestelle gibt es auch noch zwei Stege für die Romantiker und eine Boot-Anlegestelle. An der Rezeption kann man sich nämlich Kanadier, Kajaks und Stand-Up-Paddles (schreibt man das so?) mieten und von einem See in den nächsten fahren. Weiterhin gibt es es einen Gemeinschaftsraum, indem zahlreiche Kurse stattfinden, zum Beispiel Yogakurse oder Brake-Dance für die Kids. Bücher ausleihen kann man dort auch, so dass es einem auch bei Regen nicht langweilig wird. Eigentlich reicht das ja schon, aber man kann hier noch viel mehr unternehmen!

Auf dem Campingplatz gibt es auch kleine Hütten zu mieten

Stechlinsee

Der Stechlinsee ist DER SEE, für den diese Ecke hier bekannt ist. Weil er riesig und über 60 Meter tief ist. 15 Kilometer sind es außen rum. Das weiß ich , weil ich drumherum gerann bin! Das Nordufer ist die schönste Ecke des Sees, und dorthin kann man vom Campingplatz in zwanzig Minuten mit dem Rad hinfahren. Eigentlich sind die beiden Seen im Naturschutzgebiet, an denen man auf dem Weg dorthin vorbeikommt, schon grandios genug, aber am Stechlinsee muss man mal gewesen sein. Einstiegstellen gibt es mehr als genug und wenn man bei manchen die Augen kurz schließt und wieder aufmacht, dann kann man sich für einen Moment schon mal in Thailand wähnen, so schön ist das hier. Das Wasser ist glasklar, wird langsam tief, so dass es auch für Kinder einfach super ist. Ganze Fischschwärme kann man im klaren Wasser beobachten und bei schönem Wetter einen ganzen Tag dort verbringen. Fährt man am Ostufer gen Süden runter, kommt man an einer Fischerhütte vorbei, wo man etwas trinken und essen kann. Weiter südlich gibt es dann noch eine öffentliche Schwimmstelle, wo ziemlich viel los ist.

Der Stechlinsee

Bric à Brac

Das ist ein Must DO! im kleinen Ort Zernikow befindet sich das gleichnamige Gut Zernikow. Und dort gibt es das Bric à Brac in einer alten, riesigen Scheune. Hier gibt es die herrlichsten Galettes, Crêpes, Kuchen und Limonaden, die einzig und allein in der Bretagne besser schmecken als hier. Und sowohl innen als auch außen ist alles so wunderschön eingerichtet, so dass einem das Herz aufgeht. Für die Kinder gibt es Strohballen zum Herumhüpfen, Bäume zum Raufklettern und Schwalbennester zum Bestaunen, aus denen die kleinen Köpfchen hervorragen und quietschen. 15 Kilometer sind es bis dorthin, größtenteils auf einem Radweg leicht zu fahren. Vorbei komm man auch im Künstlerdorf Stechlin, wo es neben tollen Einkehrmöglichkeiten auch einen Barfußpfad und einen großen Spielplatz für die Kids gibt, neben jeder Menge Kunst natürlich.

Auf dem Weg nach Zernikow
Gut Zernikow

Unterwegs mit dem Kajak

Ein Boot kann man direkt am Campingplatz ausleihen und sich direkt in die Fluten stürzen. An den Ellbogensee reihen sich nord,- west- und ostwärts weitere Seen, in die man einfahren kann. Wird sind nordwärts bis in ein Naturschutzgebiet gefahren, haben hier und da das Boot festgemacht und hatten bei grandiosem Wetter einfach einen tollen Tag im Wasser.

Boote kann man vor Ort mieten

Unsere Campingausrüstung

Zum Abschluss stelle ich euch kurz vor, welches essentielles Equipment wir dabei hatten. Dieses wäre (Werbelinks):

  • Zelt: Unser Coleman-Zelt hat sich schon oft bewährt, so auch hier. Es hat eine große und zwei kleine Kammern, die man beliebig zusammenfügen oder trennen kann. Für drei oder auch vier Personen ist dieses deshalb super geeignet, auch für längere Zeiträume. Man kann bequem darin stehen und wenn es regnet, bietet der große Vorraum genug Platz für einen Tisch mit Stühlen. Darüber hinaus ist es gut belüftet und absolut wertig gebaut.
  • Campingkocher: Unser Kocher von Campinggas ist klein, robust und eine Kartusche hält ewig. Zwei Kartuschen haben wir für eine Woche gebraucht bei zwei Mal Kochen pro Tag
  • Hängematte: Glaub mir, man braucht eine! Warum? Glaub mir einfach! Meine ist von Tropilex. Und warum diese gut ist, darüber schreibe ich hier.
  • Isomatten: Ewig recherchiert, waren jene von HIKENTURE unsere Wahl. Prei-Leistungs-mäßig nicht zu toppen aus meiner Sicht, kleines Packmaß, robust und sehr bequem!
  • Wasserkanister: Unbedingt notwendig, 10 Liter reichen! Wir haben diesen hier!
  • Stirnlampe: Must-Have! Diese hier ist quasi unsterblich, kommt ohne Batterien aus und taugt auch fürs Laufen!
Unser Coleman-Zelt, perfekt für drei bis vier Personen
Gaskocher mit Kartusche
Meine geliebte Hängematte

Fragen, Anregungen? Schreib mir!

Ma San

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