Ko Ngai – eine Trauminsel inmitten der Andamanensee Thailands (Teil 1)
Ko Ngai hat alles! Türkisfarbenes Wasser, einen schneeweißen Strand und kunterbunte Korallenriffe. Das Beste – hier ist nicht viel los.
Eine Schar merkwürdig aussehender Vögel bevölkert den Baum hinter uns. Ganz schwarz und mit einem unproportional großen und seltsam gebogenen, gelben Schnabel schauen sie von oben auf uns herab. Vor uns erstreckt sich ein langer, goldgelber Strand, an dessen Ende sich Bäume wie dieser und Palmen abwechseln. Das warme Wasser, das sich sanft immer weiter den Sand hoch arbeitet, ist angenehm warm und türkisfarben. Weiter hinten in der Brandung wird es ganz dunkel, was die darunter liegenden Korallen verrät, in denen sich das Leben des Meeres tummelt. Ein aus dem Wasser herausragender Schnorchel lässt einen Taucher erkennen, der sich das Spektakel nicht entgehen lässt.
Der Abend legt sich über dieses Paradies und lässt die in der Ferne aus dem Wasser ragenden Kalksteinfelsen aussehen wie Fabelwesen. Es ist ein herrlicher Anblick. Wir gehen weiter, barfuß auf diesem Sand, der sich anfühlt wie Puderzucker, während kleine Krebse seitwärts vor uns flüchten und sich in die Fluten stürzen. Ein paar hundert Meter weiter richtet ein Restaurantbesitzer seine Tische gleich hinter dem Strand aus. Frischen Schnapper-Fisch habe er gefangen, ruft er mir zu, und kurz darauf sitzen wir an einem der hölzernen Tische bei einem Chang Bier, schauen hinaus auf das Meer, während unser Schnapper gegrillt wird. Ein Artikel über ein Paradies auf Erden, die Trang-Inseln in der Andamanensee Thailands.
Die Wahl der richtigen Insel
Sich das richtige Fleckchen Sandstrand in Thailand auszusuchen soll gut überlegt sein. Denn, es kommt ganz auf die jeweilige Stimmung an, in der man sich befindet. Hat man Lust auf eine der legendären Vollmondpartys, möchte man das ultimative Taucherlebnis oder sich auf einer Insel ohne Autos und elektrischen Strom einmal fühlen wie Tom Hanks im Film „Outcast“. Das alles ist möglich, deswegen ein kleiner Überblick über die Fülle an Möglichkeiten, die Thailand bietet.
Östlich des sich schmal nach Süden schlängelnden Landes erstreckt sich zunächst die südwestliche Golfregion mit dem berühmten Trio: Auf Ko Pha Ngam wird zum Vollmond bis in den Morgengrauen getanzt, Ko Samui bietet Luxus hoch zehn und das kleine Ko Tao ist ein wahres Tauchmekka. Natürlich sind all diese Inseln unheimlich schön und man findet sicherlich auch hier sein ganz eigenes Stückchen schneeweißen Strand, doch das wahre Paradies liegt auf der anderen Seite Thailands.
Mit dem Lonely Planet Thailand auf eigene Faust durch das Land des
Lächelns.
Die Andamanensee
Es ist die Andamanensee, die einst die echten Abenteurer hierher führte, wie Leonardo Caprio im Film „The Beach“. Es ist das schimmernde Türkis des Wassers, gefärbt von den darunter liegenden Korallen. Es sind die weißen Strände, die aussehen wie Puderzucker. Es sind die bizarren Formen unzähliger Felsen, die steil hinauf ragen in die Höhe, überwuchert von dichtem Dschungel. Es sind diese hunderte Inseln, die sich von Myanmar die ganze Küste Thailands bis hinunter nach Malaysia erstrecken. Das ist es, das Menschen noch heute, wo dieser Landstrich längst kein Geheimtipp mehr ist, noch immer zum Gedanken veranlasst, für alle Ewigkeit hier bleiben zu wollen.
Die Andamanensee, das sind zunächst einmal die im Norden liegenden Inseln Ko Chang und Ko Phayam. Zwei Inseln, die spärlich erschlossen sind und noch immer einen ursprünglichen Charakter ausstrahlen. Weiter südlich befindet sich die von Dschungel und Bergen geprägte Provinz Pha-Nga mit dem allseits beliebten Strandabschnitt Khao Lak, wo man es sich eher auf komfortable Art und Weise gemütlich macht. Auch das Inselduo Ko Yao Yai und Ko Yao Noi, wo es ruhiger und wiederum ursprünglicher zugeht, findet man in diesen Gewässern. Dann ist da natürlich Phuket, dessen Strände von der Sonne rot gegrillte Russen bevölkern und wo sich die Massen durch die Gassen Patongs schieben. Phuket, das sind Luxus, Millionen Dollar Yachten und jede Menge Pauschaltouristen, kein Reiseziel also für einsame Tage am Strand.
Dann ist da die Provinz Krabi, berühmt durch die aus dem Meer ragenden Kalksteinfelsen und durch den dort gedrehten Film „The Beach“ mit Leonardo Di Caprio. Das sollte einen aber auch gleich zu verstehen geben, dass Teile dieser Provinz völlig überlaufen sind. Nach Ko Phi Phi zu fahren, wo sich jene berühmte Lagune aus „Dem Strand“ befindet, ist eine denkbar schlechte Idee, denn man wird vor lauter Menschen den Sand nicht mehr sehen. Pauschaltouristen, die es ruhiger angehen wollen, machen es sich auf Ko Lanta bequem, während Kletterfreunde nach Railay weiterfahren, um sich an den Felsen auszutoben und im Anschluss in Bambushütten am Strand übernachten.
Die Trang Inseln
Unsere Wahl fiel auf die Trang Inseln noch einmal weiter im Süden. Unser Kriterium: Wir wollten vor allem eines, Ruhe im Paradies finden, und genau das fanden wir hier auch. Die Inselgruppe, zu der neben Ko Ngai unter anderem Ko Muk, Ko Kradan, Ko Libong oder auch Ko Sukorn gehören, sind allesamt von kristallklarem Wasser umgeben. Hier findet man noch intakte Korallenriffe und unberührte Strände ganz für sich allein. Hier gibt es keine Straßen und keine Autos und oftmals, wie in Ko Ngai, nicht einmal ein kleines Dorf auf der Insel. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wir hier fündig.