Laufen, Sport,  Laufinspiration

Ich – laufe – weit: What matters most is how you walk through the fire

What matters most is how you walk through the fire (Charles Bukowski)

Dieses Zitat habe ich mir nicht ausgesucht, weil es von Charles Bukowski ist, sondern weil es Scott Jurek in seinem Roman NORTH verwendet. Klar ist, es geht um Schmerz und darum, was Schmerz mit einem macht. Scott Jurek läuft eine sogenannte FKT, eine fastest known Time über den 2.189 Meilen reichenden Appalachian Trail. Heruntergebrochen heißt das: 50 Meilen pro Tag über sieben Wochen. Zu Beginn regnet es permanent und der ins Alter gekommene ehemalige Champion bekommt starke Knieprobleme. Darüber hinaus plagt ihn das schlechte Gewissen, seine Frau in etwas hineingezogen zu haben, diese nämlich begleitet ihn auf seinem Weg und wartet stets an der nächsten Kreuzung. Und jetzt schleppt sich Scott Jurek mit seinen kaputten Knien viel zu langsam, um den Rekord zu brechen, vorwärts, und natürlich kommt da die Sinnfrage: Whats the Point?

What matters most is how you walk through the fire

Das Zitat von Bukowski impliziert ja, dass Schmerz zum Leben dazugehört und es darauf ankommt, wie wir diesen wahrnehmen und damit umgehen. Nun setzt  sich der Läufer mit seiner Vergangenheit auseinander, mit seinen Siegen und den traurigen Konsequenzen des Alterns. Ja, es scheint als seien der unbedingte Wille zum Sieg und der herausfordernde Umgang mit Schmerz verblasst und Bequemlichkeit gewichen. Doch durch diese Auseinandersetzung dringt ein Schimmer seiner glorreichen Vergangenheit in das Hier und Jetzt und dieser Funke reicht aus, um das alte Feuer wieder zum Lodern zu bringen. Es kommt jetzt nicht drauf an, sagt er sich, immer dieses so weit entfernte Ziel und den Rekord im Auge zu behalten, sondern einzig und allein auf das Hier und Jetzt, den nächsten Schritt, den übernächsten, die nächste Kurve und dern nächsten Punkt mit einer tollen Aussicht. Und so findet er ein Weg aus einem Tief von vielen, die ihm auf dieser Reise begegnet werden. Und der Schmerz, er ist immer noch da, doch er verschwindet hinter dem Hier und Jetzt, bis er auch real vergeht. Ein anderer hätte bestimmt aufgegeben, er nicht. Schmerz gehört zum Erreichen eines Ziels dazu, immer. Es kommt eben darauf an, wie man durchs Feuer geht!

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