Mission Frankfurt Marathon #6 – in sich gehen
#FRANKFURTMARATHON #READYTORUN
In den letzten eineinhalb Wochen war sachtes Tapering angesagt. Hinsichtlich Umfang ist nicht mehr viel passiert, lediglich 50 Lauf-Kilometer erhöhten die Gesamtbilanz der Endvorbereitung auf ungefähr 650 Kilometer. Nach meinem fünften Lauf über 30 Kilometer habe ich mich dazu entschlossen, keinen weiteren zu machen, obwohl mein Trainingsplan das vorsah. Kostet alles Körner und der Fettstoffwechsel braucht das aus meiner Sicht nicht mehr. Man kann in dieser Phase viel kaputt machen und HELL YES, ich weiß, dass es schwer ist, sich jetzt am Riemen zu reißen. Kräfte werden frei gesetzt im Tapering, man fühlt sich stark und schnell, möchte los. Aber zwei Wochen vor dem Wettkampf long zu gehen, dazu vielleicht sogar noch hart und dann nach ggf. noch weit über 30K? – dass muss jeder für sich abwägen! Dann ist man ggf. den Marathon quasi vor dem eigentlichen Marathon gelaufen. Und ob man die Körner wieder reinholt, das merkt man dann erst im Marathon – im echten dann! – bei K35 und bereut es – oder auch nicht! Jeder ist anders, jeder hat seine eigene Erfahrung, und jeder bezahlt für seine Fehler! Das war, ist und wird immer so sein bei einem Marathon.
Rhythmus
Ich für mich bin also gezielt runter mit den Umfängen und habe Feinjustierung unternommen, indem ich vor allem die Marathon-Pace eintrainiert habe. 3x5K, beginnend mit 4:20, hoch auf 4:15, wieder runter auf 4:20, sowas in der Art. Wie ist der Rhythmus? Wie die Schrittfrequenz? Was sagt die Laufeffizienz (Bodenkontaktzeit etc.) in der Auswertung? Und vor allem, wie fühlt sich das an? Diese Geschwindigkeit, das Gefühl für genau das Tempo, es muss rein in den Kopf, sich einbrennen in die Lauf-DNA! Wenn ich am Sonntag losgehe, dann in einer 4:15. Nicht in einer 4:10, nicht in einer 4:20, SONDERN IN EINER 4.15! Und dass ich nicht zu schnell losgehe, schreibe ich mir mit Edding auf den Arm: “NICHT ZU SCHNELL LOSGEHEN!”
Ernährung
Das ist meine Schwäche – BIG ONE! Mit dem Zeug von Maurten komme ich nicht klar, auch wenn es magenfreundlich sein soll. Ich vertrage es nicht, bekomme Sodbrennen, das ist nichts für mich, Ende. Falls wer was braucht, hätte da noch was über! Ich habe während den schnellen Trainingseinheiten nun versucht, feste Nahrung statt Gels zu mir zu nehmen, also zur Übung, und glaube das ist besser für mich. Gels werde ich dennoch brauchen, weil ich sonst an dem trockenen Zeug ersticke und über 20K eh nichts mehr runter kriege. Dann werde ich ein Gel brauchen, vielleicht auch zwei, und zu den Gels von Ultrasport (Werbelink) greifen, immer vor den VP’s, und Wasser nachgießen, damit es die Flüssigkeit nicht aus dem Darm zieht. DAS IST WICHTIG! Ob das aufgeht? Hoffen wir mal!
Waffen
Ich habe mich dazu entschieden, bei den Schuhen zum ersten Mal zu Carbon zu greifen für speziell den Frankfurt Marathon. Eigentlich wollte ich wie immer in meinen Kinvara laufen. Nachdem ich aber feststellte, dass bei den Straßenrennen mittlerweile so gut wie jeder ambitionierte Läufer mit Carbon an den Start geht, habe ich nochmals umfassend recherchiert und gesagt: FUCK IT, ICH MACH DAS AUCH! Nicht weil ich es will, sondern WEIL ES ALLE MACHEN. Ich schätze derzeit, dass der läuferische Vorteil bei einem guten Laufstil auf 42 Kilometer mit einem passenden Carbon-Schuh 5 bis 6 Minuten betragen könnte. Recherchiert man, sagt einer 4 Sekunden auf einen Kilometer, ein anderer 10 bis 15 Sekunden, wieder ein anderer 2 bis 3 %. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischenliegen. Aber egal wo – das sind Welten! Das ist mir letztlich doch zu viel und da sage ich: GLEICHE WAFFEN FÜR ALLE! Marathon – das ist ein Rennen! Es geht hier um Zeit, Ende! Das kann man gut finden oder nicht, aber letztlich ist dieser Wettkampf – gemeint im Speziellen der MARATHON – die Kombination von DISTANZ UND ZEIT, und zwar in der schnellstmöglichen Zeit. Die Laufzeit eines Marathons hat universelle Aussagekraft, und das lebenslang:
“Bist du schon mal einen Marathon gelaufen?” “Ja!” “Und, welche Zeit?” “Spielt das eine Rolle?” “Ja, sag schon!” “Okay!”
Und weil das so ist, wird mit allen Mitteln versucht, so schnell wie möglich zu laufen. Und da ich mich nicht gerne kassieren lasse von jemandem, der läuferisch schwächer ist, aber mehr Kohle auf den Tisch legt, habe ich mir die Dinger halt gekauft. Ich werde demnächst etwas dazu schreiben, hier nicht so viel, nur das: DAS SIND KEINE SCHUHE, DAS SIND WAFFEN! Das erklärt auch so manche Fabelzeit, die hier und dort auftaucht, finde ich. Und es wundert mich auch nicht, dass viele bei Bestzeiten z.B. auf STRAVA nicht sagen, in welchen Schuhen das gelaufen wurde. Wie dem auch sei, über kurz oder lang werden das zumindest bei den schnellen Straßenläufen alle machen, weil es so, soooooooo viel ausmacht. Das ist leider die Situation, in der wird sind, seitdem Nike die ersten Carbon-Schuhe auf den Tisch gelegt hat. Ich dachte immer, dass man sich beim Laufen keinen Vorteil erkaufen kann, UND HABE MICH GEIRRT! Ich werde jedenfalls hier berichten, wie er war, dieser Lauf in Carbon, versprochen!
Vorfreude
Schuhe hin oder her, scheiß drauf, es geht los und ich freue mich soooooooo sehr auf diesen fantastischen Marathon. Freunde werden da sein, Bekannte werden da sein, Support wird da sein, hier und da und dort, unzählige Menschen an der Strecke, High Fives für die Kids. Frankfurt wird beben, und der Asphalt brennen!
2 Kommentare
Martin
Oh, Mann. Ich spüre förmlich den Druck, den du dir machst. Krass.
Hoffentlich geht das gut.
Witzig: Maurten ist mein neuer Favorit. Hat in Kassel beim HM und auf dem Ultra super funktioniert. Bei mir sind gerade die Ultrasports-Gels aus dem Sortiment gewandert – weil ich davon Sodbrennen bekommen hab! 😀
Auf Frankfurt hätte ich tatsächlich auch noch mal Bock. Aber ich fürchte, ich würde mir dann auch das volle Programm geben und auf Bestzeit gehen. Aber für das entsprechende Training bin ich zu faul, insofern lasse ich das mal lieber.
Dir viel Erfolg und alles Gute. Ich schau mir das an am Sonntag!
MaSan
Also die Frage nach der der richtigen Ernährung beim Laufen ist wirklich eine der schwierigsten, finde ich. Maarten ist ganz sicher super und ein echter, wie man heute sagt, GAME CHANGER, für ganz viele Läufer… nur leider für mich nicht. Ich habe es beim Hamburg Marathon letztes Jahr getestet und jetzt in der Vorbereitung, es ist nichts für mich. Irgendwie habe ich Magen-technisch Pech und ich bin da wohl echt ein spezieller Fall… als ich zwei Jahre in China lebte streikte der bei so ziemlich jedem Restaurantbesuch. Meine Frau hatte da keinerlei Probleme, eigentlich nie, ich immer…. was will man machen!!!
Und ach ja, betreffs Marathon bin ich glaube ich nicht ganz ich selbst grade, sondern wirklich im “Warrior-Modus”. Aber das wird sich wieder legen, spätestens auf der Laufstrecke wird der Spaß wieder ganz durchkommen. Und auch wenn es nicht klappt mit meinem Vorhaben ist das okay. Verlieren ist okay für mich, ich kann das! Und wenns klappt, dann freue ich mich natürlich!