Laufen, Sport,  Ultra&Trail

Fastest Known Time #4

Eine 1:14:37 war es am Ende über den 13K langen und 600 Höhenmeter umfassenden Richard Löwenherz Trail in Annweiler in der Pfalz und damit meine zweite Fastest Known Time (FKT) über eine anspruchsvolle Trail-Strecke. Was es mit einer FKT auf sich hat, darüber habe ich bereits ausführlich berichtet und ich möchte mich hier nicht wiederholen, sondern mehr ins Detail gehen. In Annweiler ging es auf dem Marktplatz los. Dort stand ich also und wartete auf das GPS-Signal, was dieses mal ungemein lange dauerte. Und so war es dann auch mit der Route. Diese hatte ich auf die Uhr geladen, aber die Ladezeit für die Navigation, was ebenfalls GPS erfordert, war einfach zu lange. Wie das mit der Navigation bei einer Laufuhr wie meiner im Detail funktioniert, erfährst du hier. In jedem Fall machte ich das, was ich eigentlich nicht machen wollte, ich navigierte mit dem Handy und lies die Navigation weiter laden, während ich lief. Aus der Stadt raus ging es hoch hinauf in den Wald in Richtung Rehbergturm, einem Turm mitten im Wald mit Blick auf den berühmten Trifels. Hier und da musste ich dann überlegen, wo es lang ging und stehenbleiben, manchmal sogar umdrehen, weil es der falsche Weg war. Irgendwann war die Navigation dann endlich da, ein echter Segen. Ich steckte das Handy endlich weg und meine Uhr sagte mir stets mit Vibration und rechtzeitig, wo es lang ging. Bei etwa der Hälfte der Strecke sagte mir meine Garmin aber, ich solle umdrehen. Kann nicht sein, dachte ich, und holte das Handy raus. Es war definitiv der richtige Weg. Ich nahm mein Handy also wieder in die Hand uns es dauerte wirklich ewig, bis meine Uhr wieder zufrieden war und den Weg richtig anzeigte. Woran diese Schwierigkeiten lagen, ich weiß es nicht, aber auch das gehört irgendwie dazu zu einer FKT in unbekanntem Terrain. Man verläuft sich mal, verzettelt sich und ja, genießt auch mal stehend die Aussicht, während die Uhr tickt. Eines geht nämlich nicht bei einer FKT, die Uhr stoppen! Denn neben dem schönen Trail und der schönen Aussicht ist eine FKT ein Wettkampf, ein Wettkampf gegen einen anderen Läufer, der auf Platz eins dieser Strecke steht. Und ich war hier, um schneller zu sein als er. Es bereitet mir große Lust, mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald zu brettern und ich habe bei so etwas wie einer FKT ein echtes Wettkampf-Feeling. Ich bin noch zu unerfahren, um bei einer Strecke mit vielen Höhenmetern einzuschätzen, wie gut zum Beispiel in diesem Fall der Erstplatzierte gelaufen ist. Da dieser Läufer bereits zwei Einträge bei der Strecke hatte mit deutlicher Verbesserung beim zweiten Mal war ich mir aber sicher, dass ich ambitioniert laufen musste, um ihn zu packen. 4K vor dem Ziel dachte ich, es könnte knapp werden und dreschte den Trail regelrecht hinunter gen Stadt. Am Ende waren es satte 3 Minuten schneller und damit Platz 1 für mich, insofern die Jungs von fastestknowntime.com den Lauf nun positiv prüfen, was immer ein paar Tage dauert. Wie dem auch sei, letztlich ist der Sieg zweitrangig. Bei einer FKT handelt es sich zumeist um wirklich fantastische Strecken, die u.a. nach Kriterien des Ästhetik ausgesucht werden, und alleine das macht diese Art Wettkampf so schön für mich. Auch der FKT-Kodex spricht mir aus der Seele: Hinterlasse keine Spuren, keinen Müll. Was du mitbringst, nehme auch wieder mit. Wie du den Weg findest, ist dein Problem und komme auf keinen Fall auf die Idee, die Uhr zu stoppen. Mal sehen, welche FKT ich mir das nächste Mal aussuche, wenn ich mal wieder hier in der Gegend bin.

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