Kilian Jornet – Run or Die – Ein Buch über Grenzerfahrungen, mentale Stärke und die Schönheit des Laufens in den Bergen
Er rennt weiter an jenem Punkt, an dem andere aufhören. Kilian Jornet ist eine lebende Legende des Berg- und Traillaufens. In Run or Die nimmt er uns mit in seine Welt – hoch hinaus, über Grate und Pässe, durch Nacht und Schnee. Es ist das intime Porträt eines Ausnahmeathleten, der das Laufen nicht als Sport versteht, sondern als Lebensform.
Kilian Jornet – Der König der Berge
Wer über Trailrunning spricht, kommt an Kilian Jornet nicht vorbei. Der 1987 in den Pyrenäen geborene Katalane hat das Laufen am Berg mindestens genauso geprägt wie Scott Jurek vor seiner Zeit. Schon als Kind bewegte er sich täglich auf über 2.000 Metern Höhe, lernte, auf schmalen Pfaden zu denken und zu atmen. Seine Erfolge sprechen für sich:
- Mehrfacher Sieger des Ultra-Trail du Mont-Blanc, Western States 100, Zegama und Hardrock 100
- Speed-Rekorde am Mont Blanc, Matterhorn, Kilimanjaro
- Projekt Summits of My Life: Gipfelrekorde auf den höchsten Bergen der Welt
- Mehrfacher Weltmeister im Skibergsteigen
Doch Jornet ist mehr als ein Athlet. Er ist Philosoph des Laufens, Minimalist und Grenzgänger, der stets sucht, was hinter dem Schmerz und der Erschöpfung liegt.
Worum geht es in „Run or Die“?
Das Buch ist keine Biografie im klassischen Sinn, sondern eine Reise – in den Kopf und Körper eines Mannes, der sich aufmacht, die eigenen Grenzen neu zu definieren. Jornet erzählt in kurzen, dichten Kapiteln von legendären Rennen, vom Training im Hochgebirge, von Stürzen, Verletzungen, Glücksmomenten und der Frage: Warum laufen wir eigentlich?
Er beschreibt seine Kindheit in den Bergen, das Gefühl, Teil der Natur zu sein, das pure Glück eines Sonnenaufgangs nach einer durchlaufenen Nacht. Run or Die ist ebenso poetisch wie roh, ebenso introspektiv wie mitreißend.
Der Titel ist dabei Programm: Laufen ist für Jornet nicht Hobby oder Leistung – es ist Existenz. „Run or Die“ steht für totale Hingabe. Für ihn ist Stillstand keine Option.
Warum man dieses Buch lesen sollte
- Inspiration pur: Jornet schreibt, wie er läuft – direkt, ehrlich, ohne Umwege.
- Authentizität: Keine Heldenpose, sondern ein ungeschminkter Blick auf Erfolg, Schmerz und Angst.
- Naturverbundenheit: Wer selbst läuft, wird die Beschreibungen von Wind, Schnee und Einsamkeit sofort fühlen.
- Philosophie: Es geht weniger ums Gewinnen als ums Verstehen – was passiert, wenn man wirklich an die Grenze geht.
Run or Die ist spannend erzählt, voller Emotion und Einsicht und bietet einen tiefen Einblick in das Denken eines der größten Läufer unserer Zeit. Es ist an jeder Stelle authentisch und ehrlich – keine Marketing-Show, sondern gelebte Leidenschaft und lässt den Leser nachdenklich und motiviert zurück.
Was das Buch nicht ist
- Wer Trainingsdetails oder Technik erwartet, wird hier nicht fündig
- Der Stil ist stellenweise minimalistisch, fast spröde – typisch Jornet
- Die Übersetzung kann mitunter etwas holprig wirken
Mein Fazit – lesen, people!
Warum? Weil Kilian einfach der beste ist, Ende! Run or Die ist mehr als ein Buch über das Laufen – es ist ein Manifest. Kilian Jornet zeigt, was es heißt, Grenzen zu verschieben, Einsamkeit zu lieben und in der Natur das eigene Ich zu finden. Wer Born to Run oder Eat & Run mochte, wird hier ein noch intensiveres, persönlicheres Werk entdecken. Ein Muss für alle, die Berge, Trails und das pure Laufen lieben. Unbedingt lesen – am besten nach einem langen Lauf, wenn die Beine müde und der Kopf frei sind. Dann versteht man, was Jornet meint, wenn er sagt: Run or Die.
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