Timothy Ferriss: Die 4 Stunden Woche
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Kündige deinen Job, lebe frei!

Viele Menschen wünschen sich weg vom verhassten Schreibtisch ihres Büros, wo Sie als Angestellte in Fremdbestimmtheit leben und sich ihrer Freiheit entzogen fühlen. Immer öfter hört man von jenen, die den Ausstieg geschaftt haben und in der Ferne mit dem Laptop eigenständig und frei ihren Lebensunterhalt bestreiten. Während nun manche den Absprung aus der Lohnarbeit wagen, hängen andere ängstlich daran wie Kletten. Woran liegt das? Ich habe eine Liste von Büchern von Autoren zusammengestellt, die dir den nötigen Schub verpassen können, dass auch du bald zu dieser Gruppe gehörst. All die hier in Kürze vorgestellten Bücher findest du auf meinem Blog auch rezensiert.

John Strelecky: The big Five for Life
John Strelecky: The big Five for Life

The Big Five for Life
Dieses Buch liefert dir ganz gewiss nicht die Formel, um eine Woche nach dem Lesen bereits erfolgreich ein automatisiertes Einkommen zu generieren und den Flug nach Chiang Mai zu buchen. Nein, dafür ist es viel zu amerikanisch. Dennoch vermag es John Strelecky mit The big Five for Life, der mit dem Werk ein Millionenpublikum begeisterte, die Grundmessage zu liefern, die es bedarf, sein eigenes berufliches Tun in Frage zu stellen und letztlich der Herausforderung, die Notwendigkeit eines Wandels anzugehen.Vielleicht schafft es dieses Büchlein sogar am besten von allen, eine Initialzündung in dir auszulösen, jedenfalls ging es mir so. Alles dreht sich um die Geschichte eines traurigen Angestellten, der seinen Job hasst. Irgendwann lernt er eines Morgens am Bahnhof einen Mann kennen, der ihn fragt, ob heute ein guter Museumstag sei. Irritiert stell er ihm  die Gegenfrage: Was er damit meine? Der Mann entgegnet ihm dass, wenn jeder Tag in seinem Leben einen Raum in einem Museum füllen würde, ob er dann mit der Ausstellung insgesamt zufrieden wäre? Natürlich nicht! Der Mann ist ein erfolgreicher Unternehmer und führt ihn in die Geheimnisse des glückliches beruflichen Lebens ein. Demnach geht es darum, seine eigenen Big Five of Life zu definieren. Jene Dinge, die man im Leben erreichen, sehen, erleben möchte. Habe man diese definiert, ginge es darum, sie mit dem entsprechenden Beruf zu erfüllen. Dass das möglich ist, erfährst du überzeugend in diesem Buch. Heute wenden zahllose Menschen rund um den Erdball Streleckys Prinzipien erfolgreich an.

Tim Chimoy: Handbuch für ortsunabhängiges Arbeiten
Liefert John Strelecky die Initialzündung, bietet Tim Chimoy in seinem Handbuch für ortsunabhängiges Arbeiten die Hards Facts. Handelt es sich bei The Big Five for Life um Fiktion, ist Chimoys Handbuch das echte Leben. Der Mann, anfänglich Architekt und später Projektmanager, hat irgendwann die Schnauze gestrichen voll. Lieber möchte er arm dahin vegetieren als noch einen Tag länger in diesem beschissenen Büro zu verweilen. Er kündigt. Man solle in seinem Büro, so sein Ratschlag, einfach mal in Richtung des Chefbüros schauen und sich aufrichtig fragen, ob es das eigene Ziel sei, irgendwann mal dorthin zu kommen. Sollte diese Frage negativ ausfallen, solle man sich ernsthaft mit der Idee anfreunden, zu kündigen. Chimoy jedenfalls hat es geschafft und ist heute einer der angesehensten deutschen digital nomads überhaupt. In seinem Buch schildert er seinen Werdegang, hinterleuchtet das moderne Arbeitsleben kritisch und zeigt Auswege auf. Die Selbstständigkeit sei der einzige Weg, tatsächlich frei zu leben. Jemandem seine Zeit zu schenken das wertvollste Gut überhaupt. Und wir alle würden oftmals dieses wertvolle Kapital leichtfertig Menschen schenken, die wir eigentlich nicht mögen. Sprich, unserem Arbeitgeber. Step für Step zeigt er uns mögliche Wege aus der Misere auf. Beginnend mit der Notwendigkeit der Kündigung über das Reduzieren von Kosten in der Übergangsphase bis hin zu detaillierten Ausführungen über mögliche Online-Businessmodelle. Ein Must-Read meiner Meinung nach.

Timothy Ferriss: Die 4 Stunden Woche
Timothy Ferriss: Die 4 Stunden Woche

Timothy Ferriss: Die 4 Stunden Woche
Es sei möglich, so Timothy Ferriss in Die 4 Stunden Woche, die wöchentliche Arbeitszeit auf lediglich vier Stunden zu reduzieren. Der Großteil des modernen Büroarbeitstages sei absolute Verschwendung. Durch das konsequente Vermeiden von Meetings, raffiniertes Outsourcing bestimmter Tätigkeiten und die Büroflucht durch die Durchsetzung von Home Office sei dies zudem schnell umsetzbar. Der vermeidliche Einsatz „ist nichts weiter als eine andere Bezeichnung für sinnlose Arbeit.“ Die Welt „viel zu schön, um den Großteil seines Lebens in einer Bürozelle zuzubringen.“ Sich vorzunehmen, irgendwann mal dies und das zu machen, wenn man den Job, den man hasst, irgendwann hinter sich gebracht hat, sei einer der schwersten kapitalen Fehler des Lebens. Die meisten Menschen, so Ferriss, würden lieber unglücklich leben als Unsicherheit zu riskieren. Doch, wer etwas riskiere, habe viel zu gewinnen. Es sei die kollektive Unsicherheit, aus der man heraustreten müsse. Habe man das erst mal für sich beschlossen, gehe alles ohnehin viel einfacher, da man sich in ruhigerem, weniger umkämpften Gewässer befinde. Statt acht Stunden am Tag Papiere hin und her zu schieben gelte es, die eigenen Optionen zu erkennen und mit geringstmöglichem persönlichen und finanziellen Aufwand seine Brötchen zu verdienen. Doch wie geht das? Indem man seine Stärken erkennt und mit diesen arbeitet, statt seine Schwächen zu polieren. Das Buch ist so etwas wie die Bibel für digitale Nomaden und deshalb ebenfalls ein Must-Read.

Gary Vaynerchuk: Hau Rein
Auch die Botschaft hinter Vaynerchuks Hau Rein lautet: Tue das, was du liebst! Geradezu grotesk findet er es, wenn jemand, der gerne Gedichte schreibe, aus Gründen, die die Gesellschaft propagiere, als Programmierer arbeitet würde. Das könne es nicht sein. Wie Ferriss, so wird auch in diesem Buch das Finden bzw. Definieren der eigenen Stärken als wichtigstes Entscheidungskriterium hochgehoben. Seite für Seite schießt er sich aber auf ein ganz eigenes Thema ein, nämlich soziale Netzwerke. Diese seien seiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg. Das eigene Interesse, egal, was das auch sei, müsse man in Form eines schriftlichen Blogs oder Videoblog zum Leben erwecken, der Beste auf seinem Gebiet sein und seine Message da raus posaunen, über Facebook, Twitter und Co., bis einem eine virtuelle Jüngerschaft ergeben Tribut zollen würde. Mutet vielleicht etwas strittig an, etwas dran ist trotzdem. Wenn man lernen will, die sozialen Medien geschickter für seine Zwecke zu nutzen, bietet Vaynerchuk eine passende Antwort.

Günter Faltin: Kopf schlägt KapitalGünter Faltin: Kopf schlägt Kapital
Günter Faltin rechnet knallhart mit der sogenannten BWL ab. Diese sei für große Unternehmen entwickelt worden und nicht adaptierbar auf beispielsweise junge Start-Ups. Sei diese im ersten Fall sinnvoll, könne die BWL ein kleines Unternehmen zugrunde richten: Den Fokus sollte man auf die Unternehmensidee legen und nicht auf das Anfertigen völlig unnötiger Businesspläne. Das sei reine Zeitverschwendung. Günter Faltin ist Professor in Berlin und berühmter Gründer der Teekampagne. Die Teekampagne steht auch schwebend über Faltins Buch. Demnach sei der beste und leichteste Weg nicht jener der Erfindung, sondern das Neudenken und kritische Hinterfragen bestehender Prozesse und die Verbesserung dieser durch geschickte Eingriffe. Die Teekampagne wurde deshalb so erfolgreich, weil Faltin eine der berühmtesten Teesorten der Welt, nämlich den Darjeelingtee, direkt vom Hersteller importierte und durch das Wegfallen des Zwischenhandelns einen konkurrenzlosen Preis anbieten konnte. Damit wurde er europaweit größter Teeimporteur für Darjeeling. Laut Faltin ist diese Idee keineswegs genial, sondern im Gegenteil sehr einfach und für jedermann umsetzbar. Darüber hinaus auch eins zu eins adaptierbar, und genau diese Message ist überaus interessant. Glaubt man doch zumeist, eine geniale Idee für den Erfolgt haben zu müssen, widerruft dies Faltin. Einfach und logisch zu denken sei alles, worauf es ankäme. Die durchweg positiven Amazon Bewertungen sollten hier für sich sprechen.

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Holm Friebe und Sascha Lobo: Wir nennen es Arbeit
Der moderne 8 Stunden Tag sei nichts weiter als ein Relikt und Vorgabe der Industrialisierung und nicht mehr zeitgemäß. Das Problem sei nur, dass die Arbeitgeber nicht kapieren würden. Zwar änderten diese ihre Gestalt mit Kickertischen und Tischtennisplatten, doch im Hintergrund habe man es als Arbeitnehmer noch immer mit dem altherbegrachten, sehr misstrauischen Adel, wenn man so will, zu tun, der den Arbeitnehmer noch immer an der kurzen Leine halten wolle und ihm keinerlei Freiheit, auch nicht im Geringsten, zugestehe. So sei die Seltenheit der Kurzarbeit nicht etwa daher geschuldet, dass eine solche Form der Mitarbeit nicht umsetzbar wäre, sondern dass man die Macht am Leben des Arbeitnehmers verliere, der doch bitte zu 100% Firma sein sollte. Als Angestellte befinde man sich in einem Teufelskreis. Konsumgewohnheiten und Unselbstständigkeit mache zutiefst abhängig von der Lohnarbeit, so dass der angepasste Lebensstil ein Hinterfragen der Gegebenheiten fast unmöglich mache. Dem entgegen stellt er die sogenannte Digitale Boheme, jene einst arme Künstlerszene in Paris, die heute durch das Internet eine mächtige, mit Laptops bewaffnete Schar Freelancer wurde. Nur durch Selbstständigkeit erlange man Freiheit, die man so sehnlichst anstrebe.

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